Mutter lernt mit ihrer Tochter
© Philipp Lipiarski

Aus Good-Practice-Beispielen lernen  

Internationale Reformprojekte – von London über Hamburg bis in die Niederlande – haben bewiesen, dass sich über eine effektive Schulentwicklung die Zahl leistungsschwacher Schüler:innen verringern lässt, ohne auf Kosten der leistungsstärkeren Schüler:innen zu gehen. Das neueste Vorbild für Reformprozesse in Österreich findet sich in der Bundesrepublik Deutschland. 

Startchancen-Programm in Deutschland

In Deutschland wurde 2024 das Startchancen-Programm eingeführt, um Schulen mit großen Herausforderungen besser zu unterstützen und Chancengerechtigkeit im Bildungssystem voranzutreiben. Über einen Zeitraum von zehn Jahren sollen rund 20 Milliarden Euro investiert werden, um den Zusammenhang zwischen sozioökonomischer Herkunft und Bildungserfolg zu mindern. Die Finanzierung erfolgt je zur Hälfte durch den Bund und die Länder. 

Ein mutiger Schritt

Das Startchancen-Programm ist das größte und langfristigste Bildungsprogramm der Geschichte Deutschlands, ein mutiger und notwendiger Schritt. Auch für Österreich ist eine mutige Chancenoffensive dieser Art dringend notwendig.

Eine ganze Reihe von Schritten in diese Richtung wurden in den vergangenen Jahren bereits getätigt: Seit dem Bildungsreformgesetz 2017 wurden wichtige rechtliche Grundlagen für die Möglichkeit geschaffen, einen Chancen-Index bundesweit anwenden zu können. Sowohl auf Bundes- wie Landesebene wurden von Bildungsverwaltungen auch die Messgrundlagen sozialindizierter Schulstandorteinstufung geschaffen, die für eine solche Umsetzung nötig werden.

Pilotprojekte in Österreich

Und in einigen Pilotprojekten wie dem Projekt „Grundkompetenzen absichern“ oder dem Projekt „100 Schulen 1.000 Chancen“ wurden erste Erfahrungswerte gesammelt, wie vergebene Unterstützungsressourcen für Schulstandortentwicklung, Kompetenzentwicklung und auch strukturelle Ausstattung eingesetzt werden können.

Zum Vergleich: Um aus dem gegenwärtig laufenden „100 Schulen – 1.000 Chancen“-Pilotprojekt ein österreichweites „Startchancen-Programm“ nach deutschem Vorbild zu machen, müsste die Zahl der teilnehmenden Schulen verfünffacht, das Investitionsvolumen verzehnfacht und die Förderlänge um sechs Jahre verlängert werden. Mehr zum Thema finden Sie in folgenden Blog-Beiträgen: 

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