
Industrie im Wandel: Zukunft sichern, Chancen nutzen
Österreich ist ein starker Industriestandort. Die Industrie hat einen Anteil von etwa 20 Prozent an der gesamten Wertschöpfung. Das ist mehr als im EU-Durchschnitt, weniger als in einigen osteuropäischen Ländern und etwa gleich viel wie in Deutschland.
Industrie unter Druck
Mehr als eine Million Menschen sind im weitesten Sinne im Sektor Industrie beschäftigt. Aber hohe Energiepreise, technologische Umbrüche und geopolitische Spannungen setzen die heimische Industrie unter Druck und gefährden Arbeitsplätze und Innovation.
Um dem entgegenzuwirken, haben Vertreter:innen von Arbeiterkammer, Gewerkschaft, Wirtschaftskammer und Landwirtschaftskammer ein gemeinsames Positionspapier erarbeitet. Es enthält konkrete Vorschläge, wie der Industriestandort Österreich gestärkt, Arbeitsplätze erhalten und Klimaschutz vorangetrieben werden können.
Zusammenarbeit für den Wirtschaftsstandort
Die Sozialpartner betonen, dass eine wettbewerbsfähige Industrie keine Frage von Konzerninteressen ist, sondern das Rückgrat für Beschäftigung und Wohlstand in ganz Österreich bildet.
Die Ergebnisse der gemeinsamen Arbeit wurden an die Bundesregierung übermittelt und sollen als Impulsgeber für eine neue, moderne Industriestrategie dienen.
So können wir die Industrie zukunftsfit machen
- Stärken ausbauen: Zukunftsbranchen wie grüne Technologien, Mikroelektronik oder Biowissenschaften gezielt fördern
- Energie für alle leistbar halten: etwa durch faire Netzgebühren und eine Preisgestaltung unabhängig vom Gasmarkt
- Genehmigungsverfahren beschleunigen: industrielle Projekte schneller auf den Weg bringen
- Innovation priorisieren: gezielte Förderung von Forschung und Entwicklung sowie Fokus auf Schlüsseltechnologien
- Fachkräfte sichern: Qualifizierungsmaßnahmen intensivieren und Rückkehr in den Beruf erleichtern
- Versorgung mit Rohstoffen stabilisieren: auf Kreislaufwirtschaft und faire internationale Kooperationen setzen
- Europäische Industriepolitik abstimmen: gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle EU-Mitglieder schaffen
Warum diese Debatte uns alle betrifft
Industriepolitik betrifft die gesamte Volkswirtschaft. Wenn Produktionsbetriebe zusperren müssen, hat das direkte Auswirkungen regionale Entwicklung und die Absicherung des Sozialstaates. Die Sozialpartner fordern deshalb ein neues Verständnis von Industriepolitik: Sie müsse ökologisch verantwortlich, sozial gerecht und ökonomisch tragfähig sein – als Dreiklang für eine lebenswerte Zukunft in Österreich.