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Ganz vorne im Ranking befindet sich der Vorstand der Bawag. © Postmodern Studio, stock.adobe.com
9.10.2025

ATX-Manager verdienen das 55-Fache!  

2,3 Millionen Euro – so hoch war im Vorjahr das Gehalt eines durchschnittlichen ATX-Vorstandsmitglieds. Zum Vergleich: Das Medianeinkommen lag 2024 bei 42.012 Euro. Damit erhalten die Manager:innen der größten börsennotierten Unternehmen des Landes das 55-Fache des mittleren Einkommens einer/s österreichischen Beschäftigten. Das ist zwar ein Rückgang im Vergleich zu den vergangenen Jahren, dennoch bleibt das Verhältnis weiterhin mehr als unausgewogen.

Manager:innen verdienen das 55-Fache


Saftige Gagen in den ATX-Konzernen

In den ATX-Konzernen werden weiterhin saftige Gagen bezahlt: Zwar mussten die Vorstandsmitglieder im Vorjahr ein Minus von 3,2 Prozent in Kauf nehmen, allerdings liegen die Gehälter mit durchschnittlich 2,3 Millionen Euro noch immer auf einem hohen Niveau. Basis der Untersuchung waren die im Wiener Leitindex ATX gelisteten Unternehmen mit Stand 31. Juli 2025.   

Damit verdienten die ATX-Manager:innen immer noch das 55-Fache des Medianeinkommens. Das Verhältnis lag im Jahr davor sogar noch beim 62-Fachen, allerdings stieg das mittlere Einkommen einer/s österreichischen Beschäftigten um 8,4 Prozent auf 42.012 Euro – ein Nachholeffekt aus der hohen Inflationsrate 2023. Der Rückgang bei den Vorstandsbezügen wiederum resultiert aus geringeren variablen und sonstigen Gehaltsbestandteilen wie etwa Abfertigungs- oder Abfindungszahlungen.

Millionen Gagen für ATX-Manager:innen

Banker an der Spitze 

Ganz vorne im individuellen Ranking befindet sich der Vorstand der Bawag. Die fünf der insgesamt sechs Mitglieder verdienen insgesamt ein Fünftel (!) der gesamten Vorstandsvergütung aller 20 ATX-Unternehmen. Platz sechs bis zehn gehen an Mitglieder der Konzerne Andritz, Mayr-Melnhof, OMV, AT&S sowie Voestalpine.  

Ein Blick auf die Berücksichtigung von sogenannten nachhaltigen und sozialen Aspekten bei der Gestaltung des Gehalts zeigt zwar Verbesserungen auf, es ist aber noch immer viel Luft nach oben. Denn 10 Prozent der ATX-Unternehmen weisen noch immer kein einziges Leistungskriterium aus, das die Umwelt-, Sozial- oder Unternehmensverantwortung abbildet. Und weiterhin wird die Höhe des Jahresbonus noch immer viel stärker davon bestimmt, wie hoch Gewinn und Aktienkurs sind. Insgesamt spielen Kriterien wie Frauenförderung, Aus- und Weiterbildung oder Umweltmaßnahmen eine geringere Rolle.

Was tun? 

Um zu einer angemessen Vorstandsvergütung zu kommen, bei deren Gestaltung auch Ziele aus den Bereichen Soziales, Governance und Umwelt berücksichtigt werden, fordert die AK: 

  • Der Aufsichtsrat soll eine angemessene Relation zwischen der Vergütung des Vorstands und der Belegschaft festlegen – sogenannte „Manager to Worker Pay Ratio“ 
  • Ziele in den Bereichen Soziales, Governance und Umwelt müssen gesetzlich verpflichtend sein

  • Eine transparente, umfassende und vollständige Berichterstattung über die unterschiedlichen Bausteine der Vorstandsvergütung   


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