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In Österreich sind Frauen im Management noch immer stark unterrepräsentiert. EU-weit liegen wir nur an vorletzter Stelle. Umso mehr muss Österreichs Politik nun handeln und die entsprechende EU-Richtlinie für ein besseres Verhältnis zwischen Frauen und Männern in Führungspositionen umsetzen. Die AK fordert nach der Quote für den Aufsichtsrat nun eine Quote für den Vorstand.
Die Zahlen sprechen für sich: Während laut den Daten des aktuellen FrauenManagementReports 2023 der Frauenanteil in jenen börsennotierten Unternehmen, die die gesetzliche Quote erfüllen müssen, 35 Prozent beträgt, liegen die nicht-quotenpflichtigen mit einem Anteil von 21,4 Prozent deutlich darunter.
„Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass die 2018 eingeführte gesetzliche Quote wirkt. Denn seitdem ist der Anteil um 36 Prozent gestiegen“, analysiert Simone Hudelist, Studienautorin und Betriebswirtin in der AK. Allerdings zeigt sich, dass die Dynamik abflacht. „In den Aufsichtsräten ist jetzt quasi der Quotendeckel drauf“.
Deutlich schlechter wird das Bild beim Blick in die Vorstandsetagen und Geschäftsführungen. In den börsennotierten Unternehmen Österreichs sind von insgesamt 212 Positionen nur 19 weiblich besetzt – was einer Quote von rund neun Prozent entspricht. „Damit hat Österreich in Europa fast die rote Laterne inne. Nur Luxemburg weist mit sechs Prozent einen noch geringeren Anteil auf“, sagen die AK Expert:innen.
Sie verweist auf das Beispiel Deutschland, wo seit August des Vorjahres eine gesetzliche Mindestbeteiligung von Frauen im Vorstand gilt: „In den vergleichbaren DAX-Unternehmen erreicht der Frauenanteil bereits knapp 22 Prozent.“
Umso mehr ist es laut AK Expertin Hudelist nun notwendig, dass Österreich die EU-Richtlinie – „zur Gewährleistung einer ausgewogenen Vertretung von Frauen und Männern unter den Direktoren börsennotierter Gesellschaften und über damit zusammenhängende Maßnahmen“ – entsprechend umsetzt:
„Die Richtlinie bietet zwei Möglichkeiten: Entweder eine Quote von 40 Prozent im Aufsichtsrat oder einen Anteil von 33 Prozent sowohl im Aufsichtsrat als auch im Management. Wir plädieren dafür, dass die letztere Variante gewählt wird, damit endlich auch bei den Entscheidungsgremien Bewegung hineinkommt.“
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