Die AK ist #deineStimme für Gerechtigkeit.
© Papabogner, AK

Die AK ist deine Stimme für faire Arbeitsbedingungen in Konzertlautstärke

Preisfrage: Wie werden Arbeitgeber:innen fündig, die jetzt händeringend Arbeitskräfte suchen? Wenn sie gutes Geld für gute Arbeit zahlen, wenn der Arbeitsdruck nicht überhandnimmt und wenn irgendwann auch mal Feierabend ist. Kurz: mit fairen Arbeitsbedingungen. Dafür ist die AK fast vier Millionen Mitglieder starke Stimme.

Gute Arbeit verdient gutes Geld 

Ehrlich: Wer kann die Klage der Wirtschaft über den Arbeitskräftemangel noch hören, wenn sich die Arbeitgeber andererseits mit Händen und Füßen gegen einen Mindestlohn von 2.000 Euro wehren, den die Gewerkschaften in allen Kollektivverträgen (www.kollektivvertrag.at) festschreiben wollen.

Aber es fängt ja schon dabei an, dass es noch immer Unternehmen gibt, die:

  • ihren Mitarbeiter:innen weniger Lohn und Gehalt bezahlen, als ihnen rechtmäßig laut Kollektivvertrag zusteht.

  • die Überstunden nicht bezahlen: Gut eine halbe Million Arbeitnehmer:innen in Österreich leistet Mehr- und Überstunden, davon bleiben jedes Jahr 41 Millionen unbezahlt, werden weder mit Geld, noch mit Zeitausgleich abgegolten!

  • Nach wie vor gibt es Unternehmen, die Frauen oder Menschen mit jüngerer Zuwanderungsgeschichte für die gleiche oder gleichwertige Arbeit schlechter bezahlen, als ihren männlichen, alteingesessenen Kollegen. Obwohl das laut Gleichbehandlungsgesetz verboten ist!

  • Und es gibt Unternehmen, die regelrechten Lohnraub und Sozialbetrug betreiben, wie zuletzt bei der Hygiene Austria.

AK Erfolg: Leiharbeiter sollte Minusstunden einarbeiten, bekam dank AK Überstunden bezahlt

Beispiel

Ein Beispiel dafür ist der Fall von Jakub P. Der 29-Jährige war als Leiharbeiter bei einem der weltweit größten Personaldienstleister beschäftigt. Für Feiertage und Krankenstände wurden ihm illegaler weise ,Minusstunden‘ verrechnet, die er später wieder einarbeiten musste. Diese Einarbeitungsstunden sind aber in Wirklichkeit Mehr- und Überstunden, die AK hilft Jakub P. jetzt, sein Entgelt dafür einzufordern.

Wir sind deine Stimme dafür, dass Gesetze und Kollektivvertrag eingehalten werden. So haben wir 2021 insgesamt 423 Millionen Euro für unsere Mitglieder herausgeholt.

Der AK 5-Punkte-Plan für gerechte Bezahlung 

  • Überstunden: Im aufrechten Arbeitsverhältnis dürfen Überstunden nicht mehr verfallen. Die Verfallsfrist darf erst am Ende des Arbeitsverhältnisses zu laufen beginnen und muss mindestens sechs Monate betragen.

  • Mehrarbeitszuschlag für Teilzeitkräfte ab der ersten Stunde von 50 Prozent! ! Die Möglichkeit den Mehrarbeitszuschlag durch Zeitausgleich innerhalb von drei Monaten zu umgehen hat den bestehenden Zuschlag weitgehend nutzlos gemacht und muss abgeschafft werden.

  • Volle Lohntransparenz im Betrieb, Schluss mit der Mauschelei bei Lohn und Gehalt.

  • Generalunternehmerhaftung für Löhne, sodass die Verantwortung dort ansetzt, wo auch die stärksten Einflussmöglichkeiten bestehen.
     
  • Abschreckende Strafen bei Lohnraub und Sozialbetrug. Strafe für Unternehmen für jeden einzelnen Arbeitnehmer und jede Arbeitnehmerin, dem oder der der zustehende Lohn nicht bezahlt wurde.

Arbeitsdruck

Was tun Arbeitnehmer:innen nicht alles, um ihren Job zu behalten! Die Teuerung hat den Druck in der Arbeitswelt enorm verschärft, denn das Arbeitslosengeld beträgt nur 55% des früheren Lohns oder Gehalts. Denn wer kann es sich bei dieser Preisexplosion beim Heizen, Essen und Wohnen leisten, plötzlich nur mehr mit der Hälfte des Einkommens dazustehen!

Mit der Debatte um den sogenannten „Arbeitskräftemangel“ erhöht die Wirtschaft den Druck nochmal. Schon jetzt müssen arbeitslose Alleinstehende, die statt der klassischen Familie nur ein Netzwerk aus Freunden haben, dieses Netzwerk verlassen, um eine Arbeitsstelle in einem anderen Bundesland anzunehmen. Schon jetzt muss man für eine Vollzeitstelle bis zu zwei Stunden für Hin- und Rückweg in Kauf nehmen (Zumutbarkeit). Übrigens: In Österreich suchen nach wie vor knapp 400.000 Menschen eine Arbeit. Von Arbeitskräftemangel kann da keine Rede sein. Und so lange Arbeitgeber:innen immer weniger in Aus- und Weiterbildung der Arbeitnehmer:innen investieren, kann der behauptete Fachkräftemangel auch nicht so schlimm sein.

Viele Menschen macht der Arbeitsdruck krank. Viele gehen auch noch krank arbeiten, wie eine aktuelle Online-Umfrage der AK gezeigt hat: 90 Prozent der Befragten gehen krank in die Arbeit um ihre Kolleg:innen nicht im Stich zu lassen und sicherzustellen, dass die Arbeit weiterläuft. Viele Arbeitnehmer:innen stellen also den reibungslosen Ablauf im Betrieb und ihre Jobsicherheit über ihre Gesundheit. Die Hälfte der Befragten wird im Krankenstand von Vorgesetzten kontaktiert. Im Krankenstand gekündigt wird am häufigsten im Hotel- und Gastgewerbe, gefolgt von Transport und Verkehr.

Aber der Arbeitsdruck auf die Arbeitnehmer:innen steigt schon seit Jahrzehnten: Die Arbeitnehmer:innen leisten jetzt pro Stunde das Doppelte (Wer profitiert vom Fortschritt? Arbeitszeit und Produktivität | Momentum Institut) von dem, was sie 1975 geleistet haben. Der technische Fortschritt nimmt den Arbeitnehmer:innen aber keine Arbeit ab, sondern führt für sie nur dazu, dass sie mehr Aufgaben in derselben Arbeitszeit erledigen müssen. Der Arbeitsdruck steigt.

AK Erfolg: Wir bringen Gerechtigkeit in die Digitalisierung

Der Digitalisierungsfonds Arbeit 4.0 rückt die Menschen in den Mittelpunkt der Digitalisierung. Mit dem Fonds werden seit vier Jahren über 500 Projekte gefördert, die Digitalisierung aus Perspektive der ArbeitnehmerInnen beleuchten und sie in ihrem Sinne gestalten.

Eines dieser Projekte ist die Betriebsrats-App „Mein Betriebsrat“, mit der sich Arbeitnehmer:innen mit ihren Betriebsrät:innen direkt und sicher austauschen können.

Der 5-Punkte-Plan der AK gegen zu hohen Arbeitsdruck

  • Einkommensverlust für Arbeitslose von 45 auf 30 Prozent beschränken! Das senkt den Druck auf Arbeitnehmer:innen, unfaire Arbeitsbedingungen hinzunehmen. Minus 30 Prozent ist immer noch ein sehr schmerzhafter Einschnitt und sicherlich genug „Anreiz“, wieder eine Arbeit aufzunehmen!

  • Recht auf Weiterbildung! Recht auf Weiterbildung: Alle Arbeitnehmer:innen über 25 Jahren sollen das Recht auf monatlich 1.500 Euro für insgesamt drei Jahre Aus- und Weiterbildung im Lauf von 15 Jahren bekommen. Damit Arbeitnehmer:innen den richtigen Job bekommen und nicht irgendeinen.

  • Kündigungsschutz im Krankenstand! Kündigung im Krankenstand soll als verbotenes Motiv angefochten werden können.

  • Mehr Mitbestimmung bei der Digitalisierung!

  • Weg mit dem 12-Stunden-Tag!

Arbeitszeit und Recht auf Freizeit

Wenn die Arbeit passt, arbeiten die meisten Menschen gern, tun etwas Sinnvolles, etwas, das für andere Menschen Nützlich ist, etwas, das sie gut können und ihnen Spaß macht. Aber irgendwann muss auch mal Feierabend sein! Am freien Tag, am Wochenende und im Urlaub ist Abschalten angesagt. Wir sind keine Maschinen, sondern Menschen, die auch genügend Zeit für Familie, Freunde, Haushalt und Hobbys brauchen.

Leider akzeptieren das nicht alle Chef:innen: Eine halbe Million Arbeitnehmer:innen muss regelmäßig Mehr- und Überstunden leisten, weil die Arbeit trotz immer höherem Druck in der vereinbarten Zeit nicht zu schaffen ist. Das 12-Stunden-Tags-Gesetz gibt einen Freifahrtschein für Überstundenmarathons, die früher ungesetzlich waren.

Dabei wartet insbesondere auf Frauen mit Kindern nach der Arbeit noch eine zweite und dritte Schicht aus Hausarbeit und Kinderbetreuung. Gibt es dabei Unterstützung vom Partner? Hier ist häufig Fehlanzeige, weil er im männlichen Rollenbild und damit in der Vollzeitfalle festhängt, manchmal mitsamt 12-Stunden-Tagen.

Für viele Menschen ist die Arbeitszeit zudem völlig unberechenbar. In gewissen Branchen wissen drei Viertel der Befragten nur ein bis zwei Tage vorher, manchmal sogar erst am selben Tag, ob und wie lange sie arbeiten müssen. Ihre verbleibende Freizeit wird völlig entwertet. Verabredungen mit Freund:innen, einem Hobby nachzugehen oder einfach nur gemeinsame Zeit mit der Familie zu planen, ist so fast unmöglich.

AK Erfolg: Modellprojekt Arbeitszeitverkürzung

Es geht aber auch anders: Bei der oberösterreichischen Firma eMagnetix wird kürzer fürs gleiche Geld gearbeitet, die Wochenarbeitszeit wurde von 40 auf 30 Wochenstunden gesenkt. Gründer und Geschäftsführer Klaus Hochreiter ist trotzdem nicht pleite. Im Gegenteil: Er konnte seinen Umsatz verdoppeln und sagt: „Ohne die Arbeitszeitverkürzung, hätte das Unternehmen nicht mehr wachsen können, weil wir keine neuen Mitarbeiter:innen mehr gefunden haben.“

Mithilfe der AK wurde die Arbeitszeitverkürzung bei eMagnetix wissenschaftlich begleitet. Die Initiative zu dieser Zusammenarbeit kam vom Chef des Unternehmens, der die seriöse Art der AK, die Interessen der Arbeitnehmer:innen zu vertreten, schätzt. So verschaffen wir deiner Stimme bei immer mehr Arbeitgeber:innen, die eine gute und respektvolle Zusammenarbeit schätzen, Gehör. Mehr

Der 5-Punkte-Plan der AK für dein Recht auf Freizeit

  • Recht auf planbare Arbeits- und Freizeit: Es braucht wirksame Sanktionen, wenn die gesetzliche 14 Tage-Frist bei der Vorankündigung der Dienstpläne nicht eingehalten wird.

  • Eine Familienarbeitszeit, bei der es insgesamt monatlich 500 Euro für Halbe-Halbe bei der Elternteilzeit gibt.

  • Staatliche Förderung für innovative Arbeitszeitmodelle zur Arbeitszeitverkürzung.

  • Der Sonntag muss arbeitsfrei bleiben! Statt dem abgeschafften Karfreitag soll es einen zusätzlichen, frei einteilbaren Feiertag für alle geben.

  • Eine sechste Urlaubswoche für alle ab 25 Arbeitsjahren.

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