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2.1.2023

Wer A wie „Arbeitskräftemangel“ sagt, muss auch B wie Bildungsbonus sagen

„Dass die Arbeitslosigkeit im Dezember wieder angestiegen ist, zeigt einen Trend, den man durchaus ernst nehmen muss. Umso wichtiger ist es, dass arbeitslose Menschen besser unterstützt werden. Das ist mit einem Arbeitslosengeld von 55 Prozent des vorherigen Bezugs und der derzeitigen Teuerung aber nicht gewährleistet. Die AK fordert daher schon seit langem das Anheben des Arbeitslosengeldes auf 70 Prozent“, betont AK Präsidentin Renate Anderl.

Schlüsselfaktor Weiterbildung

Ein weiterer Trend ist die hohe Nachfrage der Unternehmen nach gut ausgebildeten Arbeitskräften. Da ist Qualifizierung ein Schlüsselfaktor. Derzeit ist es aber so, dass es sich für viele Arbeitssuchende finanziell einfach nicht ausgeht, eine längere Ausbildung zu machen.

Mit dem Pflegestipendium von  1.400 Euro wurde ein wichtiger erster Schritt gesetzt, um Ausbildungen leistbar zu machen. Für alle anderen Branchen fehlt jedoch etwas Vergleichbares. Mit Ende Dezember ist auch noch der Bildungsbonus in der Höhe von 4 Euro pro Tag ausgelaufen – das wird die Situation weiter verschärfen.

„Für die AK ist es daher unverständlich, dass die Regierung es nicht geschafft hat, sich auf eine Verlängerung des Bildungsbonus zu einigen. Minister Kocher hat zwar immer wieder betont, wie wichtig Qualifizierung ist, schlägt aber offensichtlich einen anderen Weg ein: Er hat angekündigt die Sanktionen für Arbeitssuchende zu verschärfen und damit den Druck für die Betroffenen weiter zu erhöhen. Aus Sicht der AK ist das kein konstruktiver Ansatz“, so Anderl. 

Unsere Forderungen

Daher fordert die AK folgende Verbesserungen der Arbeitsmarktpolitik:

  • Wiedereinführung des  Bildungsbonus in der Höhe des Pflegestipendiums und unbefristet
  • Ausreichend Personal für das AMS, um Arbeitssuchende gut und treffsicher vermitteln zu können, statt sie zu sanktionieren
  • Um Arbeitssuchende vor Armut zu schützen, müssen Arbeitslosengeld und Familienzuschlag erhöht werden.  
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