Regierung darf nicht bei armutsbetroffenen Kindern kürzen!
Seit 2015 gibt es vom Sozialministerium eine als „Schulstartpaket“ bezeichnete Maßnahme, die Kinder aus Haushalten mit geringem Einkommen zum Schulbeginn mit Gutscheinen für Schulmaterialen unterstützen soll. Letztes Jahr verschickte das Sozialministerium 50.000 dieser Gutscheine. Doch ausgerechnet heuer, wo so viele unter der massiven Inflation und Teuerung leiden, spart die Regierung beim Schulstartpaket und gewährt nur noch 80 Euro statt wie bisher durchschnittlich 100 Euro.
AK und ÖGB kritisieren Kürzung beim Schulstartpaket
Ilkim Erdost, Bereichsleiterin für Bildung in der Arbeiterkammer Wien: „Hier wird bei denen gekürzt, die dringend auf jede Unterstützung angewiesen sind. Das Schulstartpaket ist ein kleines, aber wichtiges Element in der Bekämpfung von Kinderarmut.“
Auch Korinna Schumann, ÖGB-Vizepräsidentin und Bundesfrauenvorsitzende, kritisiert das Vorgehen scharf: „Die Rechnungen für Miete, Gas, Sprit und Lebensmittel steigen. Armutsbetroffene Familien wissen schon jetzt nicht mehr, wie sie sich über Wasser halten sollen. Jetzt auch noch wichtige Unterstützungen wie das Schulstartpaket zu kürzen, ist eine bodenlose Frechheit!“
Familien mit geringerem Einkommen sparen bei ihren Kindern als letztes
Der aktuelle AK Nachhilfebarometer zeigt, dass Familien mit geringerem Einkommen bei ihren Kindern als letztes sparen. Fallen sie jetzt um ein Fünftel beim Schulstartpaket um, wird der Schulstart finanziell zur noch größeren Belastung. „Von dieser Kürzung sind zehntausende Kinder und Familien betroffen. Da fragt man sich, welches Ziel die Regierung hier verfolgt“, wundert sich Erdost.