Schulmädchen schreibt in der Klasse
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4.10.2022

Deutsch wirksam fördern mit dem AK-Sprachschlüssel!

Seit dem Schuljahr 2018/19 werden Schüler:innen, denen ein Test „ungenügende“ Deutschkenntnisse bescheinigt, in separaten Deutschförderklassen unterrichtet, wo sie den Großteil ihrer Schulstunden von der Regelklasse getrennt verbringen. 

Breite Kritik an Deutschförderklassen

Diese Form der Förderung widerspricht nicht nur dem aktuellen Stand wissenschaftlicher Empfehlungen. Eine aktuelle Studie des Instituts für Germanistik an der Universität Wien im Auftrag der Arbeiterkammer Wien dokumentiert nun: Auch die Erfahrungsberichte von Schulleiter:innen, Lehrer:innen, sowie betroffenen Eltern und Kindern zeigen große Probleme, unter anderem:

  • Sprachlich: Es fehlt der Kontakt zu Sprachvorbildern in ihrem Alter
  • Fachlich: Zudem fehlt die Förderung durch Fachunterricht
  • Sozial: Schüler:innen erleben die Trennung als soziale Ausgrenzung
  • Betreuungsverhältnis:  Auf eine Lehrer:in kommen zu viele Schüler:innen

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Die vollständige Studie zum Downloaden finden Sie hier.


RÜCKBLICKE

Veranstaltungsrückblicke und Erfahrungen aus vier Jahren Deutschförderklassen:

02/2019: Veranstaltungsrückblick sowie erste Erfahrungsberichte von Praktiker:innen.

10/2019: Veranstaltungsrückblick sowie Problemberichte aus den Diskussionsforen nach einem Jahr Deutschförderklassen.

10/2021: Veranstaltungsrückblick sowie Studienergebnisse und Erfahrungsberichte nach drei Jahren Deutschförderklassen.

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Presseunterlage

So funktioniert der AK-Sprachschlüssel

Als Alternative zu Deutschförderklassen hat die AK Wien zusammen mit der Uni Wien und dem Österreichischen Verband für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache den AK-Sprachschlüssel entwickelt. Er fordert ein durchgängiges Sprachfördermodell vom Kindergarten über die Pflichtschule hinaus. Seine Hauptanliegen:

  •  Kontinuierliche Förderung für die Dauer von bis zu 6 Jahren
     
  • Für Kindergartenkinder intensive sprachliche Frühförderung im Kindergarten durch engeren Betreuungsschlüssel zwischen Pädagog:innen und Kindern für mindestens zwei Jahre vor Schuleintritt. Anschließend integrative Förderung in der Schule für jeweils zwei weitere Jahre in zunächst engem und später erweiterten Betreuungsschlüssel

  • Für Quereinsteiger:innen ins Schulsystem eigene Fördermodule in intensivem Betreuungsverhältnis für bis zu zwei Jahre – Schulen entscheiden autonom, ob integrativ oder parallel gefördert wird, aber stets bei maximaler Gruppengröße von zehn Schüler:innen pro Lehrkraft. Anschließend Festigung im Klassenverband für bis zu vier weitere Jahre

  • Ausreichende Bundesmittel für bessere Betreuungsschlüssel in allen Bundesländern 

  • Für ältere Quereinsteiger:innen (Sekundarstufe) zusätzlich Eingewöhnungsmodule zur Erstorientierung, psychosozialen Betreuung und Alphabetisierung je nach individuellem Bedarf

  • Gleichzeitige Förderung von Erst- und Zweitsprache als leitendes Prinzip
Schüler/-innen sitzen in der Schulklasse und schreiben

FOLDER

Detaillierte Infos zum AK-Sprachschlüssel finden Sie in unserem Folder: 

Hier gehts zur Langfassung und hier können Sie die Kurzfassung downloaden.

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