27.1.2020

Datenklau – Nichts online bestellt und plötzlich Post vom Inkassobüro

Christine F. staunte nicht schlecht – sie sollte bei Amazon um rund 750 Euro eingekauft haben. Sie war sich sicher, nichts bestellt zu haben. Trotzdem warf sie vorsichtshalber einen Blick in ihr Amazon-Kundenkonto – keine Käufe. Für sie war klar: betrügerische Phishing-Mails. Tage später kam erneut ein E-Mail, die Bestellung sei abzuholen. Sie wollte nachfragen – die in dem E-Mail angegebene Nummer gab es aber nicht. Umso verblüffter war sie, als sie einen Brief vom Inkassobüro erhielt – rund 1.020 Euro für vermeintliche Amazon-Bestellungen. Frau F. suchte Hilfe in der AK Konsumentenberatung – mit Erfolg. Sie musste nichts ans Inkassobüro zahlen. 

Frau F. war sich sicher, nichts bestellt zu haben

Christine F. hatte schon länger nichts bei Amazon bestellt. Daher war sie verwundert, als sie Amazon-Versandbenachrichtigungen für Modeartikel um rund 750 Euro erhielt. Sie war sich sicher, nichts bestellt zu haben. Dennoch vergewisserte sie sich und schaute in ihr Kundenkonto – keine Einkäufe. Frau F. schenkte den Nachrichten keine weitere Beachtung und stufte sie als betrügerische Phishing-Mails ein.

Erst als sie einige Zeit später wieder eine Nachricht erhielt, dass die bestellten Produkte abholbereit seien, rief sie die in den Amazon-Nachrichten genannte Nummer an. Der Anschluss war nicht erreichbar. Das bestätigte Frau F. in ihrem Verdacht, dass sie erneut einer betrügerischen Nachricht aufgesessen war und daher keine weiteren Maßnahmen ergreifen musste. Umso überraschter war sie, als sie einen Brief von einem Inkassobüro bekam. Sie sollte 1.020,67 Euro inklusive Verzugszinsen, Mahn- und Bearbeitungsspesen für ihre vermeintliche Amazon-Bestellung zahlen.

AK hilft – Inkassoverfahren wird eingestellt

Frau F. suchte Hilfe in der AK Konsumentenberatung und meinte, dass sie wohl Opfer eines Identitätsdiebstahls geworden sei. Die AK kontaktierte das Inkassobüro. Die Konsumentenschützer rieten Frau F. auch eine Anzeige bei der Polizei zu machen. Die AK erreichte, dass das Inkassoverfahren eingestellt wurde und sie nichts zahlen musste.

„Beim Identitätsdiebstahl nutzen Kriminelle die Daten ihrer Opfer, etwa Namen, Anschrift oder Kreditkartennummer, um Verbrechen unter fremden Namen zu begehen“, weiß AK Konsumentenschützer Jakob Kalina. „Sie können etwa auf fremde Rechnung einkaufen, unter falschem Namen Konten für Geldwäscherei eröffnen oder Fake-Profile erstellen, um andere zu betrügen. Opfer erfahren davon, indem sie auf einmal Mahnungen erhalten, nicht vorgenommene Einkäufe auf ihrer Kreditkartenabrechnung vorfinden oder zur Polizei geladen werden. Der Identitätsdiebstahl kann jeden – auch unverschuldet – treffen.“

Datenklau – Hacks und Lecks, wie Sie vorbeugen können   

  • Halten Sie Ihre Konteneinstellungen auf Facebook, Instagram und Co möglichst privat.
  • Schützen Sie Ihre Benutzerkonten mit sicheren Passwörtern, wenn möglich mit der Zwei-Faktoren-Authentifizierung.
  • Gehen Sie sparsam, achtsam und vorsichtig mit Ihren persönlichen Daten im Web um.
  • Auch bei Unternehmen kann es zu Datenklau kommen. Checken Sie, ob persönliche Infos von Ihnen in bekannten Datenlecks aufscheinen: https://sec.hpi.de/ilc/search.  

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