Schulen dauerhaft offen halten und endlich krisenfit machen!
AK Befragung zeigt massive Probleme durch Corona im Frühjahr, Kinder mit Lernrückständen, Familien unter Druck – diesmal klüger handeln!
Das Schulsystem verschiebt den Lernerfolg zu stark ins Zuhause der Kinder. Während der Corona-Einschränkungen ist die Lernschere noch weiter aufgegangen. Das zeigt die AK Sonderbefragung der Schulkostenstudie 2020, für die über 2.000 Eltern mit rund 4.000 Schulkindern befragt wurden. Während es zahlreiche Regelungen für Masken und Händewaschen, für Veranstaltungen und öffentliche Verkehrsmittel gibt, hat die Bundesregierung seit März keinerlei Maßnahmen gesetzt, um die Schulen endlich krisenfit zu machen – das rächt sich jetzt, angesichts eines neuerlichen Lockdowns.
Die Schulschließungen führten im Frühjahr 2020 zu hohen Belastungen für Familien, und die wirken bis heute nach. Die COVID-Krise verstärkt bereits bestehende Schieflagen im Schulsystem. Die Arbeiterkammer fordert daher einerseits, dass die Bundesregierung endlich auf die coronabedingtsteigenden Lernrückstände reagiert. Kinder, ihre Eltern und LehrerInnen dürfen gerade jetzt nicht im Stich gelassen werden. Das Schulsystem braucht schon längst ein Bündel an Maßnahmen, damit wirklich alle Kinder die gleichen Chancen haben. Die AK fordert unter anderem ausreichend zusätzliche Mittel nach dem AK-Chancenindex, Ressourcen für Fördermaßnahmen, aber auch mehr SchulsozialarbeiterInnen und SchulpsychologInnen.
Die Ergebnisse der Sonderbefragung:
Jedes 10. Kind kommt aktuell nur schwer mit dem Lernstoff zurecht. Je nachdem, wie intensiv Eltern zuhause unterstützen können, ist der Effekt größer oder kleiner. So geben sechs Prozent der Eltern mit Studienabschluss, aber 22 Prozent der Eltern mit maximal Pflichtschulabschluss an, dass ihre Kinder aktuell Schwierigkeiten mit dem Lernstoff haben.
Die AK fordert:
Mehr Bildungsgerechtigkeit durch krisenfitte Schulen!
- Eine neue Schulfinanzierung nach dem AK-Chancenindex – rasch gestartet mit 500 Schulen
- Kinder und Jugendliche in der Schule durch die Krise begleiten, mit zusätzlichen SchulsozialarbeiterInnen und SchulpsychologInne
- Unterstützung statt Sanktionen auch für Studierende