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Arbeit ist ein wichtiger und großer Teil unseres Lebens. Die allermeisten Menschen haben das Bedürfnis zu arbeiten, etwas Wertvolles für sich und die Gesellschaft zu schaffen, ihre Fähigkeiten einzusetzen und sich zu verwirklichen. Muss Arbeit aber unter Druck, unter prekären und unsicheren Bedingungen und für wenig Geld gemacht werden, dann wird sie zur Belastung.
Die Basis dafür ist in Österreich das Arbeitsrecht. Es ist auch hierzulande nicht selbstverständlich, dass Gesetze und Kollektivverträge immer eingehalten werden. Doch das Arbeitsrecht und eine gesetzliche Absicherung dürfen kein Privileg für „bessere“ Angestellte sein, sondern müssen der kleinste gemeinsame Nenner für alle sein. Sie wurden auch für alle erkämpft.
98 Prozent der Arbeitsverhältnisse in Österreich sind von einem der 800 Kollektivverträge (KV) abgedeckt. Der KV regelt Lohn, Gehalt, Urlaubsgeld und eine 5. Urlaubswoche je nach Branche. Auch Leiharbeiter:innen und sogenannte überlassene Arbeitskräfte haben einen KV. Das Gesetz regelt die 40-Stunden-Woche und die Kranken-, Arbeitslosen- und Pensionsversicherung.
Gute Arbeit braucht faire Bezahlung, gute Arbeitsbedingungen und gute Erholung. Der Arbeitsklimaindex der AK Oberösterreich zeigt, was zu guter Arbeit gehört: Warum Arbeitsklima Index? | Arbeiterkammer Oberösterreich. Während der Corona-Krise kletterte zwar der Aktienindex nach oben, der Arbeitsklimaindex jedoch sackte ab. Die Arbeitsbedingungen für die Menschen verschlechterten sich also, während viele Unternehmen von der Krise profitierten.
Besonders betroffen sind Menschen in „systemrelevanten“ Berufen im Gesundheitswesen, der Dienstleistungsbranche, in den Supermärkten und in der Reinigung. Respekt für diese Menschen? Fehlanzeige! Es überrascht nicht, dass in diesen Bereichen überdurchschnittlich viele Frauen und Menschen ohne österreichische Staatsbürgerschaft arbeiten: Wahre LeistungsträgerInnen | Arbeiterkammer Wien.
Die Bezahlung in diesen Jobs ist meist schlecht, es wird regelmäßig gegen das Arbeitsrecht verstoßen. Frauen baden außerdem das Totalversagen der Politik aus, Familie und Beruf vereinbar zu machen – ob im Homeoffice oder in der Arbeit.
Und die Wirtschaft? Die klagt über Arbeitskräftemangel. Gleichzeitig gibt es mit Stand 1. Juni 2022 genau 311.500 Menschen ohne Erwerbsarbeit. Was ist da los? Weniger Geld für Arbeitslose hilft nicht. Im Gegenteil: diese Drohkulisse führt dazu, dass Arbeitnehmer:innen sich aus Angst vor Arbeitslosigkeit gar nicht erst gegen Ungerechtigkeit im Job wehren. Die Hälfte der Arbeitslosen lebt schon jetzt unter der Armutsgrenze!
Die Wirtschaft muss endlich verstehen, dass im Wettbewerb um Arbeitskräfte die Arbeitsbedingungen zählen. Wer bei den drei As der Arbeitswelt punktet – Anerkennung, Ausgleich und Autonomie – findet auch Arbeitskräfte!
Die AK schreit auf, wenn das Arbeitsrecht nicht eingehalten wird, wenn Gesetze und Kollektivverträge umgangen werden. Sie unterstützt Arbeitnehmer:innen im Kampf gegen ungerechte Behandlung. Sie tut das mit der lauten Stimme ihrer fast vier Millionen Mitglieder.
Mehr Mitbestimmung bedeutet mehr Demokratie! Deine Stimme ist der Schlüssel, um die nächsten Krisen und Herausforderungen zu bewältigen. Dafür, dass deine Stimme auch gehört wird, sorgt die AK zusammen mit Gewerkschaften und Betriebsrat.
Es ist Fakt: Unternehmen mit Betriebsrat kamen besser durch die Krise: (awblog.at/kurzarbeit-oder-kuendigung-betriebsrat-macht-unterschied).
Uns geht die Arbeit nicht aus, die Anforderungen an Arbeitnehmer:innen steigen. Nur wenn sich alle fair und abgesichert einbringen können, werden wir die Herausforderungen stemmen. Deshalb sind wir als AK deine Stimme für:
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3 Mythen über Arbeitslosigkeit
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